Umbau [m]eines Tetra AquaArt 60 Liter
Im August 2008 hatte ich spontan ein gebrauchtes Aquarium gekauft. Da sah es so aus:
Relativ schnell war mir klar: nee, so doch nicht, das soll anders werden!
So wollte ich statt des üblichen Innenfilters lieber ein HMF haben ...aber nicht in blau!
Statt dem groben Kies sollte es Sand werden, die Lochsteine raus usw.
Die Hintergrundfolie entsprach auch nicht meinem Geschmack.
Vielleicht statt dessen eine Mooswand?
Oder einen Diffusionsfilter in der Rückwand?
Die Technik wie Filter, Luft, CO2, Heizung und Strömung sollte möglichst unsichtbar sein und felxibel einsetzbar.
Bis Ende September hatte ich den vorhandenen Besatz bis auf zwei Garnelen verschenkt und es konnte los gehen.
Zunächst alles raus und sauber machen:
Statt eine Ecke als HMF zu gestalten, nahm ich die komplette Rückwand.
Aber eine Ecke für die Technik sollte natürlich dabei sein.
Die Befestigung erfolgte wie üblich Kabelkanäle.
Damit die Matte etwas Abstand zum Glas hat, klebte ich mit Silikon einige Schnipsel Luftschlauch auf die Matte.
Der Einlauf (Schlauch) der Pumpe wurde durch de Matte geführt und mit Silikon abgedichtet.
Die Matte im AQ in den Kabelkanälen sah schon ganz gut aus.
Heizung, Pumpe und CO2 kamen schonmal in die Ecke.
Dann wurde es Zeit für Wasser.
Der CO2-Ausströmer hängt unter der Pumpe (5 Euro bei Co**ad).
Das CO2 perlt fein von unten in die Pumpe (Ansaugseite) und wird dort intensiv in's Wasser gebracht.
Mit Sand, Wasser und Steinen begannen ein paar Versuche mit Bakterien und Ammoniumcarbonat sowie Natriumnitrit.
Pflanzen hätten die Ergebnisse verfälscht und Tiere keine Überlebenschance gehabt.
Danach wurden Pflanzen eingesetzt und die Meinung in einem AQ-Forum eingeholt.
Ein zweiter Gestaltungsanlauf war angebracht.
Dann war das AQ soweit fertig.
Die Einlaufphase lief zügig ab, die Abbauleistungen sahen gut aus.
Nach ein paar Tage kam der erste Besatz hinein. Was dagegen nie kam: irgendein Peak.
Was zum Umbau noch erwähnt werden sollte:
- Das org. Leuchtmittel mit 10.000 Kelvin habe ich gegen eine Osram T8/865 getauscht (6500 K) und um einen Reflektor ergänzt.
Die Folge: natürlichere Farben und fast die doppelte Lichtmenge.
- Braune Kabelkanäle bei schwarzer Matte und schwarzen Kies sehen auffällig doof aus.
Das nachträgliche Bemalen mit Filzstift ist umständlich und unvollkommen.
- Am oberen Rand auf dem Glas aufgeklebte kleine 'Handtuchhalter' hielten nicht.
Das doppelseitige Klebeband löste sich im Wasser auf.
Da müsste man zum Kleben ebenfalls Silikon benutzen.
- Man kann den Riesen-HMF oben nicht so einfach abdecken.
So können u.U. Tiere in den Filterbereich krabeln.
- Es gibt keine Vorrichtung um den großen, linken Teil des HMF abzuklemmen
und als Diffusionsfilter zu nutzen und den rechten Teil als normalen HMF.
- Später 'mal eben' die Matte zur Reinigung entnehmen: geht nicht so einfach!
Der Sand inkl. Pflanzen würde nachrutschen.
Man müsste vorher quasi ein Art Spundwand ensetzen.
- Die Steine sind auf Grund ihrer Größe bis zum AQ-Boden eingebuddelt.
Ein Versetzen ist so nicht möglich ...das AQ muss dazu komplett ausgeräumt werden.
- Die Matte hat oben keine formgebene Stütze (auf dem Boden sind ja Kabelkanäle).
Eine ursprünglich angebrachte Schlinge am oberen Rand (um Matte und AQ-Rückwand zu verbinden) löste sich
und es kam heraus: keine Sorge, es geht auch so prima.
- Bei einer sooo großen Matte kann beim Schneiden leicht etwas verrutschen bzw. man drückt sie unbemerkt zusammen.
Das Ergebnis entspricht dann nicht den Erwartungen.
Immer locker bleiben ...auch die Matte!
Und das Keramikmesser aus der Küche ist dazu top geeignet ...aber nur nicht vom Küchenchef erwischen lassen!
- Beim Einfüllen von Sand/Kies auch hinter der Matte im Bereich Technik Sand/Kies einfüllen.
So bekommt die Matte dort ein gute Stabilität.
Jetzt nach 10 Monaten sieht's so aus:
...und im Sommer 2009 noch zusätzlich erwähnenswert:
- Das Tetra-Becken hätte ich entsorgen sollen und ein Becken in Standardmaßen kaufen, inkl. Standard-Abdeckung mit passenden Leuchten.
- Der große HMF hat alle Situationen überstanden: Bakterienblüte durch Essig, hohe Nitratwerte und kein Nitrat, Blaualgen, Fischkrankheit, drei Monate kein Wasserwechsel,
bis zu vierzig Minifische und über hundert RedFire-Garnelen, mal zuviel und mal zu wenig Futter... nie irgendwelche NH4- oder NO2-Auffälligkeiten und immer schnell wieder klares Wasser.
- Auch im linken Bereich (mit dem aufgeklebten Luftschlauch als Distanzhalter) findet Strömung statt.
- Ein paar Amano-Garnelen haben es vorgezogen fischfrei im Technikbereich zu wohnen.
- Der geschwungene schwarze HMF als Rückwand ist durchaus attraktiv ...zudem man keine 'HMF-Ecke' sieht.
- Der Technik-Bereich ist aber etwas klein und fummelig
- Der Luftsprudler war nie im Einsatz. CO2 kommt sporadisch als Dünger und pH-Wert-Regler zum Einsatz ...klappt so.
- Die formschöne Tetra-Abdeckung läßt sich kaum mit Futterautomaten kombinieren.
- Weniger Sand hätte auch gereicht. Aber 'Sand' und 'schwarz' ist OK.